Lasst uns mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe beginnen: "Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen:
Denn das Glück ist immer da." Und Recht hat er! Immerhin haben wir das Glück selbst in einer Urlaubsregion zu leben. Denn in der bayerischen Landeshauptstadt München sind die Berge nicht fern. Wir wandern durch einsame Natur, entdecken blühende Landschaften, kehren in urigen Hütten ein, besteigen schroffe Gebirgszüge und genießen Fernblicke von majestätischen Gipfeln. Wir erkunden idyllische Bergdörfer, bestaunen Königsschlösser und erfrischen uns in kristallklaren Seen. Das alles erkunden wir bei uns im Umland, in den wunderschönen bayerischen Alpen. Von unserer Wohnung in München aus fahren wir maximal eine bis zwei Stunden und erleben einzigartige Landschaften, Kultur und Genuß. Gerade in den tristen Coronazeiten beleben uns die Ausflüge in unserer Region und sind eine echte Alternative geworden als Urlaub Zuhause. Zwischen Reisewarnungen, Ausgangsbeschränkungen und Maßnahmen ein wahrer Balsam für unsere Seelen. Eines ist jedenfalls klar, wir wissen unsere Region nun besser zu schätzen und entdecken Bayern immer wieder neu.
Wir starten unser "Heimspiel" mit einer beliebten Wanderung zu einem Münchner Hausberg, der "Benewand", wie der Einheimische sie liebevoll nennt. Gemeint ist die 1.801 Meter hohe Benediktenwand in den bayerischen Voralpen. Sie liegt in Benediktbeuern 45 Minuten südlich von München. Dort starten wir auch vom Wanderparkplatz. 1.200 Höhenmeter und fast 25 Kilometer sind in einer knackigen Wanderung zu überwinden. Erst ziehen wir uns an einer Forststraße durch den Wald moderat bergauf. Dann wird es steiler. Der Wald öffnet sich, wir erblicken das gigantische Massiv der Benediktenwand. Bald verlassen wir den Forstweg, ein Steig durch den dichten Wald schlängelt sich nach oben. Bald stehen wir schon vor einer überragenden Felswand. Davor auf einem Plateau aus Almwiesen, steht auf 1.327 Metern die idyllische Tutzinger Hütte. Sie bietet Übernachtungs-möglichkeiten und hat von April bis Ende Oktober geöffnet. Hier stärken wir uns ehe es nochmal steil in die vor uns drohende Wand geht. Wir nehmen den Weg über die Westwand, da die alternative Ostwand mit einigen Kletterstellen versehen ist und der Weg noch nicht ganz eisfrei, gefährlich werden kann. Wir gehen nun in der Wand einen steinigen Steig, kommen bald in Felder mit Latschenkiefer, wir atmen tief ein und erreichen so bald das Gipfelplateau. Hier genießen wir einen traumhaften 360 Grad Rundblick über die weite bayerischen Alpen und Seenlandschaft. Hier bleiben wir erstmal sitzen und sind begeistert von unserer bayerischen Bergwelt. Der Abstieg erfolgt dann über den Hinweg. Ein schöner Tag in den Bergen endet.
Weiter geht es mit einem Ausflug zum Hohen Kranzberg. Startpunkt ist Mittenwald. Es ist das bayerische Bilderbuchdorf schlechthin. Umgeben von den Riesen des Karwendelgebirges liegt der idyllische Luftkurort auf 923 Metern im äußersten Süden Oberbayerns an der Grenze zu Tirol. Wir genießen das herrliche Alpenpanorama und flanieren entlang der bunten Häuser, welche mit typisch altbayerischen Malereien verziert sind. Cafés und kleine Läden mit bayerischer Handwerkskunst laden zum Verweilen im Bergsteigerdorf ein. Um den Ort herum verlaufen tolle Wanderwege jeden Schwierigkeitsgrades in die Alpenwelt.
Wir entscheiden uns hier für die Familienwanderung zum Kranzberg. Trotz mäßigen Höhenmetern und Schwierigkeit eine Traumtour in Sachen Natur und Bergpanorama. Wir erleben eine wunderschöne Rundwanderung auf den 1391 Meter Hohen Kranzberg. Uns erwarten zwei idyllische Seen und schönstes Karwendelpanorama und das zu fast jeder Jahreszeit. Eine Wanderung für die ganze Familie, ideal auch für Anfänger, da weder steile Anstiege noch Kletterei erforderlich ist. Wir gehen etwa 1,5 Stunden und erblicken schon den Gipfel, begleitet von dieser unbeschreiblichen Bergkulisse, die man hier trotz geringer Höhe genießt. Nach nicht einmal 500 Höhenmetern moderater Steigung durch Latschen und Kieferwälder, vorbei an einer Liftstation, erreichen wir das Kranzberghaus unterhalb des Gipfels. Wegen Corona leider geschlossen, können wir nur erahnen, dass man hier auf der riesigen Panoramaterrasse eine tolle Rast einlegen kann. Wir haben aber unseren Proviant dabei und besteigen die wenigen restlichen Meter zur breiten Gipfelfläche mit grandiosen Rundumblick, Bänken und Liegeflächen. Einfach Wow! Natürlich ist diese Schönheit nicht verborgen geblieben. So kann es hier an Wochenenden im Sommer recht voll werden. Aber es ist gerade Corona, der nötige Abstand kann gewährleistet werden, denn wir sind fast alleine hier.
Auf dem Rückweg orientieren wir uns rechts beim Kranzberghaus und folgen den Schildern Richtung Ferchensee. Durch ein Waldstück und schmale Pfade gelangen wir schließlich nach einer knappen Stunde auf eine Forststraße und blicken auf den kristallklaren Ferchensee. Der Badesee schimmert in grünen Farben und spiegelt das Bergpanorama in sich. Ein idealer Zeitpunkt für eine Pause, hier am Ufer. Nun folgen wir den Weg weiter zum wenig entfernten Lautersee auf 1050 Metern. Ein weiteres Gebirgsjuwel zwischen idyllischen Almwiesen. Er liegt nur etwa 40 Gehminuten oberhalb Mittenwalds. Kleine Buchten laden zum Baden ein. Im Hintergrund thront das Wettersteingebirge, dass sich im kristallklaren Wasser des Sees spiegelt. Kleine Gaststätten und Almen entlang des Ufers laden zur Rast ein. Ein paradiesischer Ort finden wir und verweilen eine ganze Weile. Kurz hinter dem Bergsee entdecken wir die Kapelle Maria Königin. Eingebettet in traumhafter Naturkulisse zwischen Wiesen und den schneebedeckten Alpengipfeln steht sie hier so unscheinbar schön. Bunte Malereien verzieren die Fassade. Sie ist dann auch fast der Endpunkt dieser etwa 12 Kilometer langen Rundwanderung gespickt mit Natur pur. Durch ein kleines Tal am Wasser entlang gehen wir dann die letzten Höhenmeter bergab Richtung Mittenwald. Wir sind absolut begeistert von diesem Kurzurlaub in unserem schönen Bayern.
Wir bleiben in der Nähe und gehen nun höher in die alpine Bergwelt hinauf. Die Meilerhütte auf fast 2.400 Metern erwartet uns. Wir haben bei dieser konditionell schwierigen, technisch aber einfachen Bergwanderung etwa 1.400 Höhenmeter zu erklimmen. Dafür werden wir entschädigt mit einem Königs-schloss am Berg, einer hochalpine Landschaft, einer spektakulär gelegenen Steinhütte und unvergesslichen Ausblicken in die Bergwelt. Wir fahren über Klais in eine Mautstraße (4 EUR), vorbei am Schloss Elmau und starten unsere Tour am Parkplatz am Ende der befahrbaren Straße. Dann folgen wir von dort den Forstweg bergauf entlang eines Bachs und wandern vorbei an der Wettersteinalm. Der Weg verläuft weiter durch einen Pfad im Wald bis wir erste Fernblicke genießen können.
Dann erwartet uns ein echtes Highlight der bayerischen Geschichte, das Königshaus am Schachen auf 1866 Metern. Es thront auf einem freien Plateau mit grandiosen Rundblick. Der sagenumwobene Märchenkönig Ludwig II., König der Bayern, ließ 1869 den Bau in Auftrag geben und im Jahr 1870 wurde es schließlich fertiggestellt. Der für Prunk bekannte König hielt die Fassade überraschend schlicht. Im Typ eines "Schweizerhauses" wurde es erbaut. In Kontrast zum schlichten Äußeren des Holzhauses steht der luxuriöse Maurische Saal, der sich im gesamten Obergeschoss befindet. Dort erwartet uns ein fantastisches Farbenspiel in Gold, Rot und Blau. In dem türkischen Saal, ausgestattet mit Diwanen und einem Springbrunnen in der Mitte, feierte der Ludwig jedes Jahr seinen Geburtstag am 25. August in der Abgeschiedenheit der Bergwelt. Bei täglichen Führungen am Vor- und Nachmittag zur vollen Stunde können die königlichen Räume für 4,50 Euro bei einer Führung besichtigt werden. Wir sind jedenfalls beeindruckt von diesem Baudenkmal mitten in der Einsamkeit der Berge. Nicht weit unterhalb des Schlosses liegt ein um 1900 angelegter botanischer Garten. Hier gedeiht "Exotisches". Neben bayerischen Alpenblumen finden wir hier Gewächse aus Nordamerika, Asien, aus den Karpaten und dem Kaukasus. Ebenso befindet sich hinter dem Königshaus eine Gaststätte. Hier tanken wir bei einem kühlen Weißbier und regionalen Essen Kraft für den zweiten Teil des Aufstiegs. Bei fast 30 Grad im Tal wird es hier oben endlich angenehmer.
Nach einer Rast nehmen wir die letzten Höhenmeter zur Meilerhütte in Angriff. Während die meisten nur das Königshaus besuchen und von dort wieder ins Tal steigen, wird es nun spürbar anspruchsvoller. Wir gewinnen auf einem steilen geschlängelten Steig schnell Höhenmeter. Das Herz pocht und wir sind froh als wir endlich einen Grasrücken mit einer flachen Ebene erreichen. Von jetzt aus geht es gemütlich, fast eben dahin. Ab hier genießen wir ein wirklich traumhaftes hochalpines Alpenpanorama. Unterhalb der Meilerhütte und dem darüber liegenden Gipfel Dreitorspitze ist der Spass dann wieder vorbei und es geht nochmal knackig im Gelände bergauf durch Stein- und Wiesenhänge. Geschafft! Spektakulär auf einem Felskamm zwischen Bayern und Tirol erhebt sich die aus Stein erbaute massive Meilerhütte auf 2.366 Metern. Im Jahr 1911 erbaut, bietet die Schutzhütte Übernachtungs-möglichkeiten von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Bei traumhafter Bergkulisse geht es hier oben abseits vom Massentourismus ruhig zu. Mit hervorragenden Essen erholen wir uns von der anstrengenden Tour. Von der Hütte führen diverse Gipfeltouren weg. Die Dreitorspitze auf 2.633 Metern liegt dabei am nächsten und ist über einen steinigen Grat erreichbar. Schwindel-freiheit ein Muss. Uns reicht es aber für heute. Wieder wurden die Anstrengungen belohnt mit tollem Essen, Hütten, Schlössern und viiiiieel Berg. Wir brechen auf zum Rückweg, bergab auf dem Hinweg. Auch die nächste Tour ist nicht weit weg.
Wir besteigen einen Drachen, den 2.303 hohen vorderen Drachenkopf. Ähnlich wie die Wanderung zur Meilerhütte ist es kein Zuckerschlecken, zumindest konditionell. Auch technisch sind diesmal anspruchsvolle Passagen dabei. Für uns eine der landschaftlich schönsten Wanderungen überhaupt. Obwohl sich der vordere Drachenkopf in der Mieminger Kette nicht in Bayern, sondern in Tirol bei Ehrwald befindet, ist die Grenze zu Bayern sehr nah. Wir starten beim Parkplatz der Ehrwalder Almbahnen. Von hier aus wandern wir zunächst auf einem Forstweg durch einen Wald bergauf und erreichen das Tiroler Haus. Alternativ kann man auch die kostenpflichtige Seilbahn hierher nehmen. In der riesigen Hütte kann man dann auch hervorragend essen. Während in den Wintermonaten reger Ski Verkehr rund herum herrscht, treffen wir nun auf viele Wanderer. Die Wanderung verläuft zunächst weiter gemütlich bergauf. Der Weg ist gut ausgeschildert. Nachdem wir den Forstweg verlassen haben, kommen wir in ein Waldstück. Kleine Pfade führen von hier zur Seebenseealm. Von dort öffnet sich der Blick in die Bergwelt. Kurz darüber gelangen wir an den wunderschönen Seebensee auf 1.657 Metern, in dessen glasklaren Wasser sich das Zugspitzmassiv spiegelt. Ein wahrer Traum eines Bergsees. Anschließend wird es steiler, wir gehen einen schlängenden Steig zur imposant gelegenen Coburger Hütte auf etwa 1.917 Metern. Darunter spiegelt sich der tiefblaue mystische Drachensee. In ihm soll einer Volkssage nach ein ganzes Dorf versunken sein.
Gestärkt beginnt für uns hier dann der etwas anspruchsvollere und abenteuerliche Aufstieg durch einsame Felslandschaften zum Vorderen Drachenkopf. Es wird nun schön ruhig Die meisten Wanderer gehen lediglich bis zur Coburger Hütte. Wir gehen durch Stein- und Geröllfelder ehe es technisch anspruchsvoller wird. Der Schlußanstieg zum Gipfel ist eine spannende aber leichte Kletterei, bei der man jedoch trittsicher und schwindelfreiheit sein sollte. Der Drache ist besiegt, das Gipfelkreuz ist erreicht. Wir genießen als Belohnung einen atemberaubenden Fernblick auf die umliegende Bergwelt und den Seeben und Drachensee. Fast 1.500 Höhenmeter sind geschafft. Vorsichtig steigen wir wieder bergab und treffen ab der Coburger Hütte wieder auf viele "Wanderer" mit Turnschuhen und Sneakers. Schon vermissen wir wieder die Ruhe da oben. Wenn ihr den Drachenkopf besteigen wollt, solltet ihr früh aufbrechen, da die Bergwanderung fast 25 Kilometer Gesamtstrecke mit sich bringt.
Wir fahren nun wieder etwas zurück in die Ammergauer Alpen und nehmen euch mit nach Unterammergau zu einer herrlichen Wanderung auf dem Teufelstättkopf. Hier geht es wieder etwas gemächlich zu, die Aussicht ist jedoch sensationell. Der Teufelstättkopf liegt auf 1.755 Meter. Er ist ein sehr schöner Aussichtsgipfel, den wir vom Parkplatz oberhalb von Unterammergau über leichte Forstwege und einen mäßig steilen Steig in einer kurzweiligen Wanderung erreichbaren. Lediglich 800 Höhenmeter sind zu überwinden. Zu Beginn kommen wir an einem kleinen Wasserfall vorbei, ein kleiner künstlich angelegter See folgt, auf 1.564 Metern treffen wir auf das ganzjährig bewirtschaftete Pürschlinghaus. Einst übernachteten hier König Maximilian und dessen Sohn Ludwig II. bei Jagdausflügen. Heute treffen sich hier Wanderer und genießen die regionale Köstlichkeiten und eine wunderschöne Terrasse mit Berglick. Nun gehen wir die letzten Höhenmeter durch Pfade, kurz vor dem Gipfel muss eine leichte, seilgesicherte Kletterei bewältigt werden. Dann sind wir schon oben. Hier am Gipfelkreuz werden wir mit super Aussicht belohnt.
Und weil wir nun soviel auf königlichen Spuren unterwegs waren, folgen wir den Spuren des bayerischen Märchenkönigs weiter und machen uns auf zum legendären Schloss Neuschwanstein. Es ist die Sehenswürdigkeiten Bayerns überhaupt, das Märchenschloss in den Bergen. Es sind ruhige Zeiten beim in der Schlosswelt rund um Neuschwanstein. Wir nutzen die "Coronazeit" um ein anderes Schloss Neuschwanstein zu erleben. Keine Unmengen asiatischer Touristen, keine Menschenschlangen, kein Gedränge, keine Bergbahn fährt. Die Touristenmassen sind einfach weg. Wir haben hat fast vergessen wie wunderschön und magisch dieser Ort sein kann. Das weltberühmte Märchenschloss Neuschwanstein befindet sich in Hohenschwangau bei Füssen im Allgäu im Süden Bayerns. Erbauer des romantischen Traumpalastes war der legendäre König Ludwig II., König von Bayern. Die Burg wurde 1869 im Stil einer mittelalterlichen Ritterburg erbaut. Der bayerische König Ludwig lebte jedoch nur wenige Monate im Schloss, bevor er 1886 unter ungeklärten Umständen im Starnberger See tragisch ertrank, so dass das Schloss Neuschwanstein nie vollständig im Inneren erbaut wurde. Bis heute zieht das Schloss Tausende von Besuchern aus aller Welt an. Die fantastische Lage inmitten des Allgäu-Gebirges und der Natur, die wunderschönen umliegenden Seen, die einzigartige romantische Architektur und die legendäre Geschichte des bayerischen Königs Lugwigs machen diesen Ort aber auch einfach märchenhaft.
Wir gehen hinauf zum Tegelberghaus auf 1.703 Meter, dem einstigen Jagdhaus des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II., dabei bieten sich traumhafte Fotomotive aus verschiedenen Perspektiven auf das Schloss. Auf einfachen Pfaden starten wir bergauf bei der Marienbrücke und erhalten herrliche Weitblicke in die Allgäuer Alpenwelt und auf die idyllische Seenlandschaft rund um Schwansee, Alpsee und Forggensee. Gestärkt geht es vom Tegelberghaus weiter zum Gipfel des 1.880 Meter hohen Branderschofer mit einem gigantischen 360 Grad Rundumblick. Eine wahre Genusswanderung in der Nebensaison.
Wir verlassen die Spuren des bayerischen Königs und nähern uns dem unmittelbaren Münchner Umland. Wir brauchen keine Stunde mit dem Fahrrad von München und gelangen zum Starnberger See. Aber Halt. Auch hier hat der bayerische König seine Spuren hinterlassen, wenn auch auf traurige Art und Weise. Hier ertrank Ludwig II. unter mysteriöse Umständen. Bis heute ein ungeklärtes Rätsel. Unterhalb der Votivkapelle kennzeichnet ein schlichtes Holzkreuz im seichten Uferbereich des Starnberger Sees die Stelle, an der König Ludwig II. am 13. Juni 1886 leblos aufgefunden wurde. Der fünftgrößte See Deutschlands ist nicht zuletzt aufgrunddessen ein Anziehungspunkt für viele Besucher. Der See gilt aber auch als Naherholungsgebiet für viele Münchner. Durch die idyllische Lage im Alpenvorland mit herrlichen Bergblick, reihen sich hier kleine romantische Dörfer mit Cafés an den See und bieten eine traumhafte Kulisse. Unzählige Badebuchten, Strände und Strandbäder bieten ideale Bade- und Wassersportbedingungen. Auch für idyllische Spaziergänge eignet sich die Umgebung hervorragend. Ein echtes Paradies vor den Toren Münchens, auch für uns. Nun ist Ludwig aber endgültig gestorben und so nähern wir uns einem weiteren Naherholungsgebiet vor den Toren der Stadt.
Keine 45 Minuten Fahrminuten und 50 km südöstlich von München in den bayerischen Voralpen befindet sich der Tegernsee. Ein beliebtes Ausflugs- und Fremdenverkehrziel. Hier findet das Urlauberherz alles was es braucht. Einen sauberen, glasklaren Bergsee mit Badestränden, umgeben von Bergen, urige Orten, traditionellen Gaststätten und unzähligen traumhafte Wanderwegen in der Umgebung bieten ein perfekte Voraussetzungen für einen Urlaub in der Natur.
Wir empfehlen hier eine Wanderung zum Risserkogel und Blankenstein von der Hufnagelstube im Suttengebiet. Gut 1.000 Höhenmeter sind dabei zu erklimmen. Erst folgt man einem einfachen Forstweg und trifft dann abseits des Weges die idyllischen 15 Meter hohen Sibli Wasserfälle an. Weiter geht es auf einfachen Pfaden. Auf 1.460 Metern liegt Dann der Riederecksee im Gemeindegebiet Rottach Egern idyllisch und ruhig in einem kleinen Talkessel. Sein Wasser schimmert in wunderschönen Grüntönen. Kaum ein Wanderer verirrt sich an sein Ufer. Und das obwohl sich hier eine phantastische Kulisse bietet. Vom Ufer bietet sich ein einzigartiger Anblick auf die bizarre Felsformation des Plankensteins. Wie ein spitzer Hut überragt der Gipfel den See und schafft dadurch eine fast mystische Atmosphäre. In etwa 1,5 bis 2 Stunden ist der Gipfel des Blankenstein (1786 Meter) mit etwas Kletterei zu erklimmen. Gegenüber liegt dann der Risserkogel auf 1.825 Metern, welcher technisch einfacher zu besteigen ist.
Nicht weit von hier nehmen wir dann den berühmten Wendelstein mit 1.883 Metern in Angriff. Dort befindet sich unterhalb des Gipfels die Wendelstein Kirche mit 1.760 Metern Deutschlands höchste Kirche. Hier kann man sogar heiraten und somit Gott so nah sein wie sonst nirgendwo in Deutschland. Der Wendelstein gehört zum Mangfall-gebirge, ist höchster Punkt des Wettersteinmassivs und schon von München aus aufgrund seiner markanten Form und exponierten Lage weithin sichtbar. Alleine wird man üblicherweise auf dem Gipfel, der mit Zahnradbahn, Seilbahn und natürlich zu Fuß zu erreichen ist, selten sein. Aber der Ausblick von hier oben ist wirklich faszinierend. Unsere Wanderung starten wir vom Bahnhof Osterhofen. Hier gehen wir gute 1.000 Höhenmeter meist in einem angenehmen Steig bergauf und erreichen schnell unser Ziel. Eine wunderschöne Wanderung, die sich vorallem in der Nebensaison oder unter der Woche anbietet.
Weiter geht es spektakulär mit dem Schrecksee. Inzwischen ist er ein Hotspot für Instagramer geworden und längst überregional bekannt. So wurde er von diversen Zeitschriften schon zum schönsten Bergsee der Alpen gekürt. Der Startpunkt zur Wanderung zum Schrecksee ist der Parkplatz oberhalb des Ortes Bad Hindelang im Allgäu. Wir müssen früh dort sein, der Parkplatz ist in den eisfreien Monaten schnell rappelvoll. Es beginnt für uns hier eine landschaftlich wildromantische Tour. Eine gute Grundkondition ist hier schon wünschenswert, technisch ist der Weg aber nicht sehr anspruchsvoll. Auf insgesamt 1.200 Höhenmeter gehen wir zunächst flach entlang von Wiesen dann weiter auf einen Forstweg bergauf bis zum Elektrizitätswerk. Lauffaule können die wenigen Höhenmeter hierher auch mit dem Bus abkürzen. Von hier schlagen wir dann einen leichten Steig durch den Wald ein und gelangen in eine erste Talöffnung. Nun wird es landschaftlich immer reizvoller. Wir genießen das satte grün und den Ausblick. Nachdem wir die Talsohle durchschritten haben, geht es in einem konstant langen Steig um den Berg herum bergauf. Wir erwarten bei jeder Kehre endlich den See. Dann ist er endlich hinter dieser letzten Kuppel. Und was sollen wir sagen, dieser See ist wirklich atemberaubend schön. In einem Talkessel auf 1.813 Metern eingebettet, liegt er zwischen imposanter Bergkulisse und satten grünen, blühenden Wiesenhängen. Das Highlight ist sicherlich die einzigartige Insel im grün-blau schimmernden See. Aufgrund seiner Lage Schrecksee ist oft nur von Juli bis September eisfrei. Dann kann man hier auch ein kühles Bad nehmen. Natürlich will hier jeder seinen Schnappschuss machen. So auch wir. Dann wandern wir entlang des Sees in dieser sensationellen Landschaft und sind einfach nur sprachlos. Ehe wir den Rückweg antreten legen wir hier natürlich eine Rast ein und stärken uns. Der Rückweg erfolgt dann wieder auf dem Hinweg.
Der vorletzte Ort unserer Reise "dahoam" bringt uns nun an den sagenumwobenen Königssee und Hintersee im Berchtesgadener Land. Einen goldenen Herbsttag erleben wir zunächst am wildromantischen Hintersee. Er ist vielleicht das Postkartenmotiv schlechthin eines wunderschönen Bergsees. Er liegt im Bergsteigerdorf Ramsau im südlichsten Eck Bayerns. Eingerahmt von den steil aufragenden Gipfeln und eingebettet in den märchenhaften Zauberwald. Glasklares und smaragdgrünes Wasser, dunkle, geheimnisvolle Wälder, wild übereinander gestürzte Felsen im Wasser überwuchert mit dickem Moos und bewachsen von bizarren Bäumen, das alles findet man hier am traumhaften Hintersee. Bei einem gemütlichen und kurzweiligen Spaziergang im Zauberwald um den Hintersee herum können wir die ganze Schönheit dieses Ortes aufsaugen.
Ein Stückchen weiter wartet dann auch schon der mächtige Königssee auf uns. Einer der schönsten Seen unserer Erde wie wir finden. Der langgestreckte Gebirgssee gehört zur Gemeinde Schönau am König. Eingeklemmt zwischen den hohen Steilwänden der Alpen erinnert er an eine norwegische Fjördlandschaft mitten in Bayern und bietet ein wahres Naturspektakel. Von den riesigen Felswänden stürzen etliche kleine und große Wasserfälle in den See, welcher zum Nationalpark Berchtesgaden gehört. Kleine kostenpflichtige Elektroboote (16 EUR) führen die vielen Touristen über das kristallklare und smaragdgrüne Wasser hinüber zur einzigartigen Barockkirche Sankt Bartholomä vor der gigantischen Watzmann Ostwand. Auf der Bootsfahrt spielt der Kapitän noch ganz traditionell mit einer Trompete das "Echo vom Königssee", das zwischen den Steil Wänden ertönt. Weiter von Sankt Bartholomä führt das Boot noch hinüber zum Endpunkt Salent. Hier erwartet uns nach einem kurzen Spaziergang noch der märchenhafte Obersee. Auf einer 30 minütigen Wanderung auf die andere Seite kommen wir aus dem Staunen kaum raus, so sehr spiegelt sich hier das Bergpanorama in dem spiegelglatten See. Die urige Fischunkealm lädt am Ende des Sees zur Rast ein. Von hier können wir die ganze Schönheit nochmal auf uns wirken lassen.
Auf dem Rückweg fahren zur Wallfahrtskirche Maria Gern. Dieser schöne, friedliche Ort ist umgeben von fantastischer Natur auf 700 Metern Höhe im Berchtesgadener Land. Hinter der römisch-katholischen Barockkirche erhebt sich der legendäre mächtige Watzmann mit seinen markanten Gipfeln. Der legendäre Watzmann gilt mit 2.713 Metern als zweithöchster Berg Deutschlands und zugleich als einer der gefährlichsten Berge der Alpen. Mehr als 100 Menschen kamen an der steilen, berüchtigten Ostwand ums Leben. Nicht nur wegen dieser Tatsache gilt das Watzmann-Massiv als beängstigend. So schlängelt sich eine Legende um den Berg am Königssee. So soll einst der grausame König Watzmann in der Region regiert haben. Seine Frau und sieben Kinder wurden ermordet und regierten unerbittlich, so dass sie eines Tages von einer Hexe bestraft wurden und zu Stein gefroren waren. Die beiden großen Spitzen des Watzmanns sollen also der König und seine Frau darstellen, und die sieben kleinen Spitzen die Kinder des Königs. Für uns ist das Berchtesgadener Land eine der schönsten Regionen Deutschlands. Die atemberaubende Natur mit sagenumwobenen Bergen, kristallklaren Seen und romantischen Orten zieht nicht umsonst Besucher aus aller Welt an. Wir werden auch wieder kommen.
Nun kehren wir heimwärts, machen aber noch einen letzten Stopp im Chiemgau, einer weiteren wunderschönen Region in Bayern und garnicht so weit weg von uns. Fakt ist nämlich, auch in Bayern gibt es ein Meer - den Chiemsee. Das "Bayerische Meer" ist der größte See Bayerns und drittgrößte See Deutschlands. Landschaftlich schön und idyllisch inmitten des Chiemgaugebirges gelegen. Ob Wandern, Radfahren oder Wassersport, die Region Chiemsee bietet einzigartige Erholungsmöglichkeiten. Darüber hinaus lassen wir hier den bayerischen Märchenkönig wieder auferstehen. So befindet sich auf der gleichnamigen Insel im mittleren Chiemsee ein von König Ludwig II. erbautes prächtiges Schloss, das Herrenchiemsee. Neben der unbewohnten Krautinsel, befindet sich noch die Fraueninsel mit einer kleinen Gemeinde als dritte Insel im See. Schiffe befördern Touristen und Einheimische zu verschiedenen Inseln. Auch herrliche Wanderrouten hält das Chiemgau bereit.
Ein Muss dabei ist DER Gipfel des Chiemgaus, die Kampenwand, mit 1.669 Metern der bekannteste Gipfel der Region. Eine leichte bis mittlere Bergwanderung mit etwa 800 Höhenmeter und einem grandiosen Blick über den Chiemsee. Gestartet wird beim Parkplatz Hintergschwendt. Dann gehen wir mäßig einen Forsteeg bergauf, durch Wälder, folgen schließlich über Wiesen den Weg zur Steinlingsalm unterhalb der Kampenwand. Von hier aus wird es dann etwas anspruchsvoller. Es geht zunächst einen steinernen Steig nach oben, dann durch imposante Steinwände Richtung Gipfelkreuz, eine kurze Drahtseil-sicherung und schon stehen wir vor dem mächtigen Gipfelkreuz, mit 12 Metern Höhe übrigens das größte in den bayerischen Alpen.
Weniger bekannt ist dagegen die leichte Wanderung zum Kranzhorn mit 1.366 Metern weniger bekannt, jedoch mit tollen Ausblicken in das Inntal. Außerdem entdecken wir dort die wunderschöne blumige Kranzhornalm und ein geteiltes luftiges Gipfelplateau mit zwei Gipfelkreuzen, für Tirol und Bayern. Das wars mit unserem Heimaturlaub vor der Haustüre, im wunderschönen Bayern, dem Land der Berge. Vielleicht findet auch ihr hier euer persönliches Gipfelglück.
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